Warnwesten, Transparente und ein Megafon – eine Demo im Kindergarten? Nein, die Kinder der Kita Paradiesvögel „Die Eisvögel“ möchten auf den Müll im Kiez aufmerksam machen. Damit das auch jeder mitbekommt, haben sie Transparente gemalt und rufen immer wieder laut: „Der Müll muss weg!“. Und da der nicht von allein verschwindet, wollen sie etwas dagegen tun.
Mit einigen Eltern und einem Bollerwagen ziehen sie um die Ecke an die Rasenfläche. Jedes Kind bekommt eine Holzzange und sogleich schwärmen alle aus in die Büsche. Lange müssen sie nicht suchen: Papier, Folienreste, Chipstüten, kaputte Flaschen, Zigarettenstummel – jeder noch so kleine Schnipsel wird rigoros aufgegriffen und landet in großen Mülltüten am Bollerwagen. Weiter geht es in die Schwanheimer Straße. Dort sieht es eigentlich sauber aus, aber den wachsamen Augen der Kinder entgeht nichts und so füllen sich die Müllbeutel. Ziel der Aktion ist der Spielplatz an der Rohrbeckstraße.
Auf ihren Spaziergängen haben die Kinder festgestellt, dass der beliebte Spielplatz oft vermüllt ist. Das wollten sie ändern und so haben ihre Erzieherinnen beim Aktionsfonds des Quartiersmanagements einen Antrag für eine Förderung gestellt. „Die Müllfresserchen kommen! – Kunst statt Müll!“ heißt das Projekt und wurde bewilligt. Das Equipment, das sie dafür angeschafft haben, kann an die Anwohnenden und andere Aktive in der Umgebung verliehen werden, wenn diese auch eine Anti-Müllaktion starten wollen.
Es dauert nicht lange, da ist auch der Spielplatz sauber. Als Belohnung können sich alle an den Spielgeräten austoben und bei Tee und Keksen erholen. Aber eine Aufgabe müssen sie noch erledigen, denn nun kommt die Kunst ins Spiel. Die Kinder bemalen weiße Steine, einige ganz bunt, andere mit grimmigen Gesichtern. Die Eltern schrieben noch „Kein Müll“ dazu. Einige der Steine bleiben auf dem Spielplatz an Ecken, wo oft Müll liegengelassen wird. Andere nehmen die Kinder mit und verteilen sie in ihrer Straße. Alle sind sich jedoch sicher: Das wird nicht ihre letzte Aktion sein, denn „Der Müll muss weg!“.