2. Forum Germaniagarten zog erste Bilanz

Am 8. Oktober 2021 fand das 2. Forum Germaniagarten auf dem Bufa-Campus statt. Nach der Begrüßung von Bezirksstadtrat Jörn Oltmann stellte sich Dr. Katja Adelhof vom Referat Integrierte Quartiersentwicklung der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen vor, die Ansprechpartnerin des Quartiersmanagementteams in der Senatsverwaltung. Sie ist in viele Entscheidungen des Quartiers mit eingebunden und trifft sich regelmäßig mit dem QM-Team zum Austausch.

Das Forum Germaniagarten als öffentliches Stadtteilforum versteht sich als Brücke zwischen Stadtteil und Verwaltung. Damit soll der Kontakt zwischen Bürgerinnen und Bürgern und dem Bezirksamt erleichtert und verbessern werden. Deshalb hatten unter „Kiez aktuell“ die Teilnehmenden des Forums die Gelegenheit, Probleme anzusprechen.
Zum Beispiel das Müllproblem im Kiez. Dazu konnte die QM-Koordinatorin des Bezirksamts, Corinna Lippert, berichten, dass die BSR eine Zusammenarbeit zugesagt hat und am nächsten Forum teilnehmen will. Eine Idee wäre ein gemeinsamer Aufräumtag mit der Anwohnerschaft. Man müsse die Menschen für das Problem sensibilisieren, kam der Vorschlag aus dem Publikum. Bezirksstadtrat Jörn Oltmann stimmte zu und hofft, wenn die ersten Maßnahmen zur Müllvermeidung Wirkungen zeigen, würden auch mehr Menschen mitmachen und auf eine saubere Umgebung achten.

Ideen und Vorschläge gab es viele.

Angesprochen wurde auch, dass die Überquerung der Oberlandstraße für Kinder und ältere Menschen „halsbrecherisch“ sei. Die Abstände zwischen den Zebrastreifen seien zu groß, insbesondere auf der Höhe des Lidl würde einer gebraucht Die Verkehrsverwaltung habe bisher aber zusätzliche Übergänge abgelehnt. Corinna Lippert sicherte zu, die Zuständigkeit dafür zu prüfen und nachzuhaken. Ähnlich sei es in der Holzmannstraße, die von Autos als „Rennstrecke“ benutzt würde. Corinna Lippert sicherte zu, die Zuständigkeit dafür zu prüfen, um entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. Ein weiteres Problem wären die Radwege, sie seien eher gefährlich als nützlich wegen ihres schlechten Zustands, was zur Folge hat, dass Fahrradfahrende auch mal den Gehweg benutzen. Bezirksstadtrat Jörn Oltmann erklärte dazu, dass derzeit für verschiedene Orte Fahrradwege-Konzepte erstellt werden.
Corinna Lippert erinnerte daran, dass für Bewohnerinnen und Bewohner, die im Kiez selbst etwas verändern wollen, der Aktionsfonds Mittel bereitstellt. Das müsse sich allerdings noch mehr herumsprechen. Vorschläge dazu kamen ganz spontan von den Teilnehmenden. Das QM-Team wird dazu Infoflyer im Quartier verteilen oder im Kiezschaukasten aushängen.

Unter „Nachgehakt“ wurden Fragen vom ersten Forum Germaniagarten beantwortet. Zum Thema Baumscheiben gibt es einen Flyer zum Mitnehmen, aber auch im Quartiersbüro sowie zum Herunterladen auf der Quartierswebseite. Der Flyer enthält ein Formular, das ausgefüllt ans Bezirksamt geschickt werden muss, das dann entscheidet, ob eine Bepflanzung dieser Baumscheibe aus fachlichen Gründen – Alter des Baumes und andere Faktoren – möglich ist.

Lorenzo Pennacchietti. von Lunaelaltro stellt das Projekt "Auf Theater, fertig, los!" vor.

Eine Freude war, das Theaterprojekt „Auf Theater, fertig, los!“ als erstes gefördertes Projekt vorzustellen. Umgesetzt wird es von den Theaterexpertinnen und -experten von Lunaelaltro mit Silvia Sassetti und Lorenzo Pennacchietti. Dieser konnte mit der lebhaften Vorstellung des Projekts das Interesse der Zuhörenden wecken. Basierend auf ihrer langjährigen Erfahrung in der Arbeit mit Kindern werden sie im Kiez Germaniagarten mit Kita- und Schulkindern Workshops anbieten und Theater spielen. Einbezogen werden dazu rund 60 Familien sowie Seniorinnen und Senioren, insbesondere aus dem Nachbarschaftstreffpunkt „Berliner Bär“. Interesse hat auch die Marianne-Cohn-Schule angemeldet. Die Kinder der Kita Schwanheimer Straße kennen Lunaelaltro schon seit ein paar Jahren und sind so begeistert, dass sie zwei Bildercollagen gebastelt haben, ein Geschenk für das Büro des QM-Teams.

Sandra Schett vom QM-Team freut sich über die Bilder der Kita-Kinder.

Um mehr und vor allem nachhaltige Projekte im Kiez zu entwickeln und zu fördern, wird der Quartiersrat gegründet. Er ist die Interessenvertretung der Kiezbewohnerschaft. Sie stellt die Mehrzahl der Mitglieder, weitere sind Akteurinnen und Akteure im Gebiet, z. B. Schulen und Kitas, Initiativen, Institutionen und Gewerbetreibende. Zusammen mit dem Quartiersmanagement ermittelt der Quartiersrat Bedarfe zur Verbesserung der Situation im Stadtteil. Diese werden im Integrierten Handlungs- und Entwicklungskonzept (IHEK) festgeschrieben. Außerdem wird der Quartiersrat über den Einsatz der Fördermittel aus dem Projektfonds mitentscheiden. Aus dem Projektfonds werden größere Maßnahmen gefördert. Dafür werden noch Interessierte gesucht. Wer mitmachen möchte, älter als 16 Jahre ist und im Germaniagarten-Quartier wohnt, kann sich bis zum 12. November 2021 beim Quartiersmanagement melden. Gewählt wird dann online und vor Ort vom 1.-3. Dezember. „Machen Sie mit!“ – so lautet der Aufruf vom Bezirksstadtrat Jörn Oltmann und dem Team QM.

Und dann gab es noch Neuigkeiten aus dem Quartiersbüro: Das Vor-Ort-Büro bietet jetzt offene Sprechzeiten an: Montag, 16 bis 18 Uhr und Mittwoch, 10 bis 12 Uhr.
Außerdem sind die ersten drei Aktionsfondsprojekte gestartet. Die Kinder der „Villa Holz“ bepflanzen eine Baumscheibe vor ihrem Treffpunkt, und eine Gruppe von engagierten Bewohnerinnen und Bewohnern will ihre Vorgärten verschönern. Und: Es ist noch Geld im Topf. Wer noch weitere Ideen hat, kann gern einen Antrag beim QM und der Aktionsfondsjury einreichen. Gerne berät das QM-Team, welche Vorschläge wie umsetzbar sind und hilft auch beim Ausfüllen der Anträge.

Das Forum Germaniagarten klang gemütlich mit Essen und Getränken aus. Die Teilnehmenden nutzten die Gelegenheit für persönliche Gespräche und einen regen Austausch über die Zukunft ihrer Nachbarschaft. Zuvor waren unter den Anwesenden einige Begegnungsboxen verlost worden. Mit diesen soll in Zeiten von Corona der nachbarschaftliche Zusammenhalt belebt werden. In der Box ist eine Pinnwand für den Hausflur mit dem dazu gehörigen Equipment und ein Booklet mit Anregungen und Hilfestellungen für die aktuelle Situation. Die Box ist für alle gedacht, die sich engagieren und die Gemeinschaft in ihren Häusern fördern wollen.