Zum fünften Mal fand am 6. Mai 2023 das Forum Germaniagarten statt, diesmal als Kiezspaziergang. Die Moderation hatte die neue Stadträtin für Stadtentwicklung und Facility Management, Eva Majewski (CDU), übernommen. Mit dabei Bezirksstadträtin für Ordnung, Straßen, Grünflächen, Umwelt und Naturschutz, Saskia Ellenbeck (Bündnis 90/Die Grünen), die bezirkliche QM-Koordinatorin Corinna Lippert, das QM-Team mit der neuen Mitarbeiterin Tale Wöll und Mitgliedern des Quartiersrates, Melanie Rosenau und Tanja Kamal von der Polizeidirektion 4, Vertreterinnen vom Jugendamt und der Stadtteilmütter, die Leiterin der Kita „Paradiesvögel“, Ikhlas Iraqi, Susanne Schulze-Jungheim vom Projekt „Keep the Kiez clean“, Mitglieder der BVV und Bewohnerinnen und Bewohner. Leider war auch diesmal kein Vertreter der BSR dabei, der eingeladen worden war, um Probleme rund um das wichtige Thema Sauberkeit im Kiez zu besprechen.
Der Rundgang begann am Sportgelände im Teilepark. Im Sommer besonders von Kindern und Jugendlichen gerne genutzt oder von Kitas, die dort Aktionen durchführen, war es besonders während der Lockdowns für viele ein Erholungsort. Besonders einladend ist der Bereich jedoch nicht mit den allgegenwärtigen Schmierereien. Aus der Bewohnerschaft gibt es Ideen, was man aus dem Areal machen könnte. Sie sind auch ins Integrierte Handlungs- und Entwicklungskonzept (IHEK) eingeflossen. Dazu gehören der Ausbau der bereits vorhandenen sowie die Schaffung weiterer Sportangebote für alle Altersgruppen sowie die Nutzung als Bewegungslandschaft und für vom QM geförderte Sport- und Gesundheitsprojekte. Dazu müsste man allerdings mit der Eigentümerin der Flächen, der Autobahn GmbH des Bundes, ins Gespräch kommen können, was sehr schwierig ist, wie Frau Lippert erklärte. Es kam auch die Frage nach ausreichender Beleuchtung auf. Derzeit ist keine vorhanden. Trotzdem sei das Gelände nicht als Angstraum bekannt, bestätigten die beiden Beamtinnen der Polizei. Man werde dran bleiben, bekräftigte Corinna Lippert und weiterhin das Gespräch mit der Eigentümerin suchen.
Besonders abends oder in der kalten Jahreszeit wird es besonders Frauen ziemlich mulmig, wenn sie von der Bushaltestelle an der Gottlieb-Dunkel-Straße zur Bacharacher Straße laufen wollen. Das höre sie oft von den Müttern, bestätigte auch die Kitaleiterin Frau Iraqi. Der Weg entlang der Autobahn sei trotz Laternen nicht gut ausgeleuchtet und zudem auf einer Seite mit Sträuchern bewachsen. Man werde an der Sache dranbleiben, so das Fazit.
Vor der Kita gleich um die Ecke lauerte schon das nächste Problem – der Autoverkehr. So manches Fahrzeug ist besonders „zügig“ unterwegs, was von den Eltern, die ihre Kinder in die Einrichtung bringen, als gefährlich angesehen wird. Frau Iraqi erhofft sich von den Parklets, die dort im Rahmen des Projektes „Keep the Kiez clean“ geplant sind, eine Entspannung der Situation. Und vonseiten der Polizei wurde vorgeschlagen, eventuell Geschwindigkeitskontrollen zu machen, was Autofahrer*innen dann hoffentlich vorsichtiger fahren lässt.
An der Ecke Bacharacher Straße/Rohrbeckstraße war der nächste Stopp. Es ging um den Rosensenkgarten, der derzeit so gut wie keine Aufenthaltsqualitäten hat. Außer für die Aktion „Putz und Radau“, die dort bereits eine Veranstaltung mit Kindern der „Villa Holz“ durchgeführt hat, die sehr gut ankam. Susanne Schulze-Jungheim vom Projekt „Keep the Kiez clean“, das die Aktion initiiert hatte, möchte auch weiterhin einen Teil des Rosensenkgartens dafür zu nutzen. Eine Idee war unter anderem, dort eine mobile Bücherbox zu installieren. Vorstellbar wäre zudem, den vorhandenen Spielbereich künftig um einen Inklusionsspielplatz zu erweitern. Beide Flächen haben auf jeden Fall viel Potenzial für die Umsetzung verschiedener Ideen von Bewohnerinnen und Bewohnern. Nicht umsonst ist der Rosensenkgarten im IHEK als für den Kiez wichtige Fläche ausgewiesen und mit dem angrenzenden Spielplatz Teil einer geplanten Baumaßnahme aus dem Baufonds des QM, wie Frau Lippert erklärte. Bezirksstadträtin Saskia Ellenbeck begrüßte das und verwies darauf, dass zwar derzeit keine Kapazitäten dafür vorhanden sind, aber vielleicht im nächsten Jahr.
Angesprochen wurde auch die Situation auf dem angrenzenden, unbefestigten Weg. Wenn er nicht mit parkenden Autos zugestellt ist, wird dort gerne Sperrmüll abgeladen, wovon sich die Gruppe hautnah überzeugen konnte. Eva Majewski verwies darauf, dass das Ordnungsamt für solche Fälle eine App hat, wo Dreckecken und abgeladener Müll gemeldet werden können. Sogleich zückte sie ihr Handy, machte ein Foto und schickte es ans Ordnungsamt. Frau Rosenau regte an, die App per Flyer bekannt zu machen, möglichst auch in verschiedenen Sprachen.
An der Ecke zur Oberlandstraße konnte das QM-Team eine gute Nachricht verkünden – das Vor-Ort-Büro zieht um ins Quartier. Derzeit wird noch renoviert, aber wenn alles fertig ist, wird es eine zünftige Einweihungsfeier geben. Gleich gegenüber dem künftigen Büro sprachen die Quartiersmanagerinnen ein weiteres Problem an: In Gesprächen mit Bewohnerinnen und Bewohnern wird immer wieder eine möglichst sichere Überquerung der Straße zum Lidl gewünscht. Zwar gibt es ein paar hundert Meter eine Ampel bzw. einen Fußgängerüberweg, aber das sind für die meisten eben Umwege. Frau Ellenbeck könnte sich dort Querungshilfen vorstellen, aber das müsste geprüft werden. Sie erzählte auch, dass gerade im Bezirk Standorte für Fahrradwege zusammengetragen werden. Laut dem Berliner Mobilitätsgesetz ist auf der Oberlandstraße ein Fahrradweg einzurichten. Wann das umgesetzt wird, muss allerdings noch geprüft werden.
An der Eschersheimer Straße hingegen gibt es schon einen Radweg, allerdings in einem schlechten Zustand. Und wie zur Bestätigung fuhren einige Radfahrende vorbei – aber nicht auf dem Radweg. Die Eschersheimer Straße soll auf Beschluss der BVV vom Januar dieses Jahres Fahrradstraße werden, als Teil eines ganzen Netzwerkes an Fahrradstraßen im Bezirk. Damit wäre sie nur für den Anliegerverkehr frei, um die Verkehrssicherheit für die Radfahrenden zu erhöhen.
Letzte Station des Rundganges war der Oberlandpark. Auch er ist Teil einer geplanten Baumaßnahme aus dem Baufonds. Bevor dort gebaut wird, dauert es noch etwas. Aber gefeiert wird dort – das diesjährige Sommerfest am 3. September 2023. Zuvor finden dort auch wieder die erfolgreich gestarteten Kulturtage im Rahmen des Projekts “Theater im Kreis, Theater im Kiez” statt. Die nächsten Termine sind am 11. Mai ab 16.30 Uhr „Balkan Swing“ und am 28. Juni ab 16 Uhr Kindertheater „Die rote Zora“.
Zum Abschluss trafen sich alle im Nachbarschaftstreff „Berliner Bär“. Bei Kaffee, Kuchen und leckeren orientalischen Spezialitäten wurden einige der Themen noch mal vertieft und Telefonnummern ausgetauscht, um in Kontakt zu bleiben. Das 6. Forum Germaniagarten ist für den Herbst geplant. Unter dem Punkt „Nachgehakt“ wird dann über den aktuellen Stand aller beim Rundgang angesprochenen Fragen und Anregungen berichtet. Wer übrigens über die Termine des Forums Germaniagarten auf dem Laufenden sein möchte, kann sich beim Quartiersmanagement in den Verteiler für den Newsletter eintragen lassen.