Zum dritten Mal fand am 4. Mai 2022 das Forum Germaniagarten statt, diesmal in der Seniorenfreizeitstätte und Nachbarschaftstreff „Berliner Bär“. Und so stellte gleich zu Beginn die Leiterin Michaela Fistler die Einrichtung vor, in der man sich auf vielfältige Weise sportlich betätigen oder anderen Freizeitaktivitäten nachgehen kann.
Bezirksstadträtin Angelika Schöttler (SPD), zuständig für Stadtentwicklung und Facility Management, begrüßte die Teilnehmenden und die Gäste: Fr. Dr. Katja Adelhof, Gebietskoordinatorin in der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen, Corinna Lippert, Bezirkliche Koordinatorin, sowie das QM-Team.
Punkt eins auf der Tagesordnung waren aktuelle Kieznachrichten. Quartiersmanagerin Seira Kerber informierte über den Stand des IHEK, des Integrierten Handlungs- und Entwicklungskonzeptes, das vom QM-Team erarbeitet wurde. Wenn es von den zuständigen Gremien im Sommer bestätigt wird, prägt es für die kommenden drei Jahre die Arbeit im Quartier. Damit können dann auch neue Projekte auf den Weg gebracht werden, um das Leben und Arbeiten weiter zu verbessern und zu bereichern. Der Quartiersrat wird sich im Juni darüber beraten, welche Projektideen es dazu gibt und welche davon möglichst schnell umzusetzen sind. Danach beginnen die Ausschreibungen, um die sich dann die künftigen Projektträger bewerben können.
Angesprochen wurden auch die aktuellen Probleme, die die Bewohnerinnen und Bewohner beschäftigen. Es gibt im Kiez so einige Stellen, wo es gefährlich ist, die Straßen zu überqueren, zum Beispiel auf der Eschersheimer Straße oder dem Mariendorfer Weg. Zebrastreifen könnten Abhilfe schaffen, doch deren Einrichtung ist an viele Bedingungen geknüpft. Das bestätigten einige der Teilnehmenden, die schon aktiv geworden sind. Bezirksstadträtin Schöttler regte an, mit den zuständigen Mitarbeitenden aus der Verwaltung vor Ort eine Begehung zu machen, um das Problem zu verdeutlichen.
Ein wichtiger Bestandteil des Forums ist der Punkt „Nachgehakt“. Beim 2. Forum wurde auf den durchlaufenden Verkehr und fehlende Übergänge auf der Oberlandstraße verwiesen, was besonders für Kinder und ältere Menschen gefährlich ist. Die Polizei, die schon regelmäßig die dort geltende Geschwindigkeitsbegrenzung kontrolliert, will die Ergebnisse öffentlich machen. Gefordert wurden Blitzer in der Holzmannstraße, die Autos gerne als „Rennstrecke“ benutzen, obwohl sich dort eine Schule und eine Kita befinden. Der Vorschlag von Betonwellen als natürliche Bremsen ist allerdings aus Denkmalschutzgründen nicht möglich.
Dauerthemen sind das Müllproblem und der Zustand der Grünflächen. Dazu informierte die BSR im Nachgang an das Forum, dass es am 2. Juli 2022 von 8 bis 13 Uhr einen Kiez-Sperrmülltag geben wird. Angenommen werden nur Sperrmüll und Elektroschrott. Alles Weitere kann auf dem Recyclinghof an der Gradestraße 73 überwiegend kostenlos abgegeben werden. Geöffnet ist Montag bis Samstag von 7 bis 19 Uhr. Zudem können Wohnungsgesellschaften bei der BSR Sperrmüllaktionen beantragen.
Aber die Bewohnerinnen und Bewohner sind ja schon selbst aktiv. Immer am letzten Samstag im Monat lädt Jana Weinholtz zum gemeinsamen Müllsammeln ein, Handschuhe, Greifzangen und Müllbeutel werden gestellt. Silvia Sassetti vom „Lunaelaltro“-Theater betonte, so werde nicht nur der Kiez sauberer, man lerne auch die Nachbarschaft viel besser kennen und kommt mit anderen ins Gespräch.
Dann stellte sich der neue Quartiersrat vor, den es seit dem vergangenen Jahr gibt. Bezirksstadträtin Schöttler erklärte dazu, dass derzeit die Geschäftsordnung erarbeitet wird. Und es werden noch weitere Interessierte gesucht, die mitmachen und mitgestalten wollen.
Auch von der Aktionsfondsjury stellten sich einige Bewohnerinnen vor.
Frau Schöttler rief die Mitglieder des Quartiersrates und der Aktionsfondsjury auf die Bühne und bedankte sich bei allen für ihr ehrenamtliches Engagement mit einem Büchlein – man muss sich ja einiges aufschreiben – und mit Vergissmeinnicht-Samen. Sie betonte, wie wichtig das ehrenamtliche Engagement der Anwohnerinnen und Anwohner und der lokalen Einrichtungen für das Gelingen des Quartiersmanagements und das Mit-Gestalten der Nachbarschaft sind.
Zum Schluss berichtete das QM-Team noch über den aktuellen Aktionsfonds: Auch 2022 stehen insgesamt wieder 10.000 Euro für nachbarschaftliche Aktionen zur Verfügung. Im letzten Jahr wurden bereits tolle Aktionen auf den Weg gebracht: z.B. ein Gartenprojekt in der Oberlandstraße, die „Müllfresserchen“-Aktion der Kita „Eisvögel“ und die Bepflanzung der Baumscheiben durch die „Villa Holz“. Anträge für neue Aktionen in der Höhe von bis zu 1.500 Euro können jetzt schon beim QM-Team gestellt werden, die Gelder können ab August ausbezahlt werden.
Der Termin für das 4. Forum Germaniagarten steht auch schon fest: am 5. Oktober 2022 von 18 bis 20 Uhr.