Bunte Luftballons und eine rege Betriebsamkeit auf der sonst eher stillen Bacharacher Straße zeigte an: Endlich wird das neue Vor-Ort-Büro des Quartiersmanagements eröffnet. Es waren zahlreiche Bewohnerinnen und Bewohner gekommen, Vertreterinnen und Vertreter von verschiedenen Einrichtungen und Projekten und eine Gruppe Kinder aus der „Villa Holz“. Vom Berliner Senat waren der Staatssekretär für Wohnen und Mieterschutz, Stephan Machulik, und Dr. Katja Adelhof, Gebietskoordinatorin der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen, zugegen. Mit dabei auch Bezirksstadtrat und stellvertretender Bezirksbürgermeister Matthias Steuckardt als Vertretung für Bezirksstadträtin Eva Majewski sowie die Gebietskoordinatorin des Bezirksamtes Tempelhof-Schöneberg, Corinna Lippert.
Stephan Machulik freute sich über das neue Büro mitten im Kiez und wünschte sich, dass nicht nur an diesem Tag viele Anwohnende vorbeikommen. „Es ist ja unser Ziel, die Menschen hier zu aktivieren, um gemeinsam Ideen zu entwickeln und aus diesem Kiez etwas Besonderes zu machen.“ Dass man hier etwas bewegen könne, zeigten das Theaterprojekt “TiK TiK Theater” und das Umweltprojekt „Keep the Kiez clean“. Matthias Steuckardt überbrachte Grüße von Bezirksstadträtin Eva Majewski. Er betonte, dass er gerne für sie eingesprungen sei, weil sie ihm schon viel von dem Quartier erzählt hätte. Das neue Büro hier an dieser Stelle habe sich schon bewährt, denn bereits kurz nach dem Einzug seien die Menschen gekommen und haben gefragt: Was ist ein QM und was machen Sie hier? Er wünschte viele gute Ideen und dass diese auch umgesetzt werden könnten.
Pünktlich zur Eröffnung waren auch die neuen T-Shirts und Sweatshirt mit dem QM-Logo fertig geworden, die weggingen wie warme Semmeln. Mit Kaffee und Häppchen vom Büfett ließ es sich sehr gut und angeregt miteinander reden. Mittendrin das QM-Team mit den Quartiersmanagerinnen Selin Çiçek, Tale Wöll und Svea-Patricia Kammer. Dazwischen wuselten die Kinderreporter aus der „Villa Holz“, machten fleißig Fotos und hatten ihr erstes Interview mit Bezirksstadtrat Matthias Steuckardt.
Interview mit dem Stellvertretenden Bezirksbürgermeister und Bezirksstadtrat Matthias Steuckardt, Leiter der Abteilung für Bürgerdienste, Soziales und Senioren.
Kinderreporter Youssef: Ich bin Youssef aus der „Villa Holz“ und möchte Sie heute interviewen.
Bezirksstadtrat Matthias Steuckardt: Da freue ich mich sehr. Ich habe gehört, Ihr macht ein Theaterprojekt und sonst auch ganz viel. Und ich habe gehört, Du bist Kinderreporter? Klasse, finde ich großartig.
Youssef: Neben der Villa ist ein Kinderspielplatz. Wir Kinder wünschen uns, dass es dort auch Spielgeräte für Ältere gibt und man auch so Sport machen kann.
Matthias Steuckardt: Ich kann da leider direkt nichts machen. Ich bin Stadtrat im Bezirk Tempelhof-Schöneberg und zuständig für Soziales und die Bürgerdienste, also dass die Leute zum Beispiel heiraten können oder einen Ausweis bekommen. Für die Spielgeräte ist meine Kollegin Saskia Ellenbeck zuständig.
Youssef: Ist die heute auch hier?
Matthias Steuckardt: Nein, aber sie ist für das Thema Grün zuständig, die Parkanlagen …
Youssef: Also für Grünflächen.
Matthias Steuckardt: Jawohl, Du bist ja schon Profi. Ja, da gehören auch die Spielplätze dazu. Wenn Ihr Euch neue Spielgeräte wünscht, ist das neue Vor-Ort-Büro hier eine echt gute Sache, dass Ihr diese guten Ideen hier präsentiert. Wichtig ist, ob der Spielplatz überhaupt genug Fläche hat und man ihn um diese Geräte ergänzen kann. Vielleicht könnt Ihr Euch vor Ort treffen und darüber reden.
Youssef: Ich habe noch ein paar Fragen. Auf dem Spielplatz gibt es eine Drehscheibe, da gehen auch kleinere Kinder drauf, die da nicht rauf sollten. Ein Kind hat sich gewünscht, dass es dort Schild gibt, wo draufsteht, dass es nicht für kleine Kinder gedacht ist.
Matthias Steuckardt: Das ist ganz ähnlich wie mit den Spielgeräten. Ihr solltet mit den Mitarbeiterinnen des Quartiersmanagements darüber reden.
Youssef: Warum ist das Schiff auf dem Titanic-Spielplatz kaputt?
Matthias Steuckardt: Soll das nicht so aussehen, als ob es kaputt ist?
Youssef: Nein, das ist gesperrt.
Matthias Steuckardt: Ach so, es ist wirklich kaputt. Es steht ja schon ein paar Jahre und wird immer wieder benutzt. Da kann auch mal was kaputtgehen und muss repariert werden. Wenn es gesperrt ist, wissen die Leute von Grünflächenamt sicher Bescheid und es wird sicher bald repariert.
Youssef: Vielleicht könnte man wieder mal eine Müllaktion machen, es gibt in letzter Zeit hier wieder Ratten.
Matthias Steuckardt: Eine Müllaktion finde ich großartig, da braucht man ja nicht viel: ein paar Müllsäcke, Handschuhe, Greifzangen. Dass Ihr Euch für die Nachbarschaft einsetzt und sie sauber halten wollt, ist eine großartige Sache.
Youssef: Wir Kinder von der Villa haben mal sechzehn Kilo Müll aufgesammelt.
Matthias Steuckardt: Sechzehn Kilo? Das ist aber wirklich viel. Ich finde gut, dass Ihr da mitmacht. Wer sich an solchen Aktionen beteiligt, weiß, was es bedeutet, und überlegt sich das nächste Mal, wie viel Arbeit das ist, dass alles sauberzumachen, wenn man vielleicht gerade selbst etwas wegwerfen will. Eigentlich sollten das viel mehr Leute machen. Je mehr sich darum kümmern, um so mehr achten auf ihren Kiez.
Youssef: Letzte Frage: Was wird sich in den nächsten Jahren hier ändern?
Matthias Steuckardt: Ich denke, man kann sagen, Berlin ändert sich ja generell. Wir sind ja hier relativ nahe an der Innenstadt und es könnte sich ergeben, dass neue Häuser entstehen. Entscheidend ist, wie die Menschen ihren Kiez erleben. Solche Aktionen wie das Müllsammeln machen ihn lebenswerter und so etwas brauchen wir viel mehr.
Youssef: Vielen Dank für das Gespräch.
Matthias Steuckardt: Ich danke Dir.