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Noch bis zum 30. Oktober 2025 ist die Sonderausstellung „Fliegerviertel“ im Informationsort Schwerbelastungskörper, General-Pape-Straße 34a, zu sehen. Sie ist Bestandteil des berlinweiten Projektes „umbenennen?!“ und beleuchtet die Entstehung und Bedeutung der Straßennamen im Fliegerviertel, dessen Bezeichnung als „Gartenstadt Neu-Tempelhof“ städtebaulich korrekt und historisch neutraler ist.

Die Wohnsiedlung Neu-Tempelhof entstand ab 1911 auf dem Westteil des Tempelhofer Feldes, das damals noch größere Ausmaße hatte. Ursprünglich waren die Straßen nach deutschen Ländern und Adelsgeschlechtern benannt. 1936 veranlasste NS-Reichsluftfahrtminister Hermann Göring die Umbenennung von sechzehn Straßen zu Ehren von Kampfpiloten des Ersten Weltkriegs – ein Akt ideologischer Kriegsvorbereitung. Dadurch erhielt das Gebiet den Namen „Fliegerviertel“. 1945 plante der Berliner Magistrat eine Umbenennung nach pazifistischen Persönlichkeiten, doch das Vorhaben blieb unverwirklicht. Bis heute wird über einen angemessenen Umgang mit dem umstrittenen Erbe diskutiert. Die Ausstellung am Informationsort Schwerbelastungskörper beleuchtet die Geschichte der Straßennamen von Neu-Tempelhof. Sie wird durch künstlerische Positionen von Stella Flatten, Mara Grehl, Anthea Kennedy und Ian Wiblin ergänzt.

Am 7. Juni 2025 gibt es dazu eine BezirksTour von 16 bis 17.30 Uhr. Themen sind der Beginn der Militärluftfahrt, der Mythos Richthofen und seine Instrumentalisierung im Nationalsozialismus, die Geschichte des „Fliegerviertels“ sowie aktuelle Kontroversen um das Viertel.

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