„Zwischen den Welten. Die private Fotosammlung von Käte Frank 1928–1948“ heißt die neue Sonderausstellung im Schöneberg Museum, Hauptstraße 40/42, die am 27. Februar 2025 um 15 Uhr mit dem Kurator Robert Mueller-Stahl eröffnet wird. Private Fotos eröffnen einen besonderen Einblick in das Leben jüdischer Menschen in den 1930er und 1940er Jahren. Während sie für familiäre Erinnerungen von großer Bedeutung sind, finden sie jedoch in der Öffentlichkeit bislang kaum Beachtung. Eine einzigartige Sammlung bilden die Fotografien von Käte Frank. Sie beginnen im Berlin der Weimarer Republik und spiegeln die Aufbruchsstimmung jener Jahre wider. Als junge Frau findet Käte Frank Anschluss an ein weltoffenes Umfeld. Anfang der 1930er Jahre bricht sie mit einer Freundin nach Spanien auf und erlebt in einem politisch linksorientierten Künstlermilieu neue Freiräume. 1933 versperrt die Machtübergabe an die Nationalsozialisten ihre Rückkehr nach Deutschland, 1936 bedroht der Spanische Bürgerkrieg auch ihr direktes Umfeld. Im selben Jahr bringt sie ihre Tochter Miriam zur Welt. Aus dem Aufbruch wird ein Leben auf der Flucht: 1938 entkommen Mutter und Kind nach Frankreich, 1941 nach Mexiko und 1948 schließlich nach Neuseeland. Ihre Bilder hat sie auf diesem Weg stets bei sich. In zehn Alben hält sie ihr bewegtes Leben fest. Sie zeigen eindrücklich, wie die private Fotografie in einer Zeit tiefer Erschütterungen zum Gradmesser einer immer zerbrechlicheren Freiheit wird.
Die Ausstellung findet im Rahmen des Europäischen Monats der Fotografie (EMOP) statt, Deutschlands größtem Fotofestival. Unter dem Leitmotiv „was zwischen uns steht“ thematisieren rund hundert Fotoausstellungen politische Spannungen und die Gefahren für demokratische Werte.