Seit September 2014 gibt es die Kita „Paradiesvögel“ in der Bacharacher Straße. Sie ist eine integrative und familienergänzende Einrichtung und betreut Kinder im Alter von einem Jahr bis zum Schuleintritt in altersgemischten und integrativen Gruppen. Kinder mit individuellem Förderbedarf werden von speziell ausgebildeten Fachkräften betreut. In kleinen Gruppen wird auch eine ergänzende und altersspezifische Förderung angeboten. Und natürlich wird in der Kita frisch gekocht.
„Der familiäre Hintergrund unserer Kinder ist interkulturell und interreligiös weit gefächert“, erklärt Kitaleiterin Ikhlas Iraqi, „wir freuen uns, dass bei uns viele Kulturen und viele Sprachen vertreten sind. Durch diese Interkulturalität können wir die Familien auffangen und gut begleiten.“ Die Einrichtung ist auch Model-Kita für Familien mit Fluchterfahrung, da kommen ihr diese Erfahrungen sehr zugute.
Im Mittelpunkt der Arbeit in der Kita stehen Partizipation und Kinderrechte. „Wir legen großen Wert darauf, dass die Kinder ihre eigenen Entscheidungen treffen und sie selbstständig, natürlich mit unserer Unterstützung, ihren Alltag hier gestalten können“, betont sie. „Schon die Jüngsten in der Krippe werden miteinbezogen und je älter sie sind, umso größeren Entscheidungsspielraum haben sie.“
Natürlich wird in der Kita auch gefeiert, von Ostern und Weihnachten bis hin zum Zuckerfest. Bei den Vorbereitungen helfen nicht nur die Kinder, sondern auch die Eltern mit. Besonders beliebt ist der Fasching, weil sich da alle verkleiden, auch die Erwachsenen. Nur für Halloween sind die Kinder nicht zu begeistern, das ist ihnen zu gruselig.
Und auch sonst ist viel los in der Kita. „Wenn die Kinder ein Thema besonders interessiert, dann greifen wir das auf und machen ein Projekt daraus“, sagt Ikhlas Iraqi. So beobachten die Kinder gerne alles, was krabbelt und fliegt. Also wurde ein Wurmkomposter gebaut, mit dem sie nun ihre eigene Komposterde herstellen können. Sie hatten sich auch ein Holzhaus gewünscht, das dann mit Mitteln aus dem Aktionsfonds angeschafft wurde: Mal ist es prima zum Vater-Mutter-Kind-Spielen, mal verwandelt es sich in einen Eisladen. Und im vergangenen Jahr gab es ein Fußballturnier, an dem sich auch die Eltern mit viel Spaß beteiligt haben.
Mit großer Begeisterung schauen und spielen sie Theater. Der Gruppenraum war dicht besetzt, als das Zenobia-Theater im April mit dem Stück „Rotkäppchen 2.0“ in der Kita gastierte. Aber noch lieber stehen sie selber auf der Bühne. Im Rahmen des Projektes „TiK TiK – Theater im Kreis, Theater im Kiez“ haben sie auch in diesem Jahr wieder ein Theaterstück geprobt und vor Eltern und Erziehenden im Mai aufgeführt. Im nächsten Jahr geht es weiter. Dann sollen die Kinder in die Planung einbezogen werden, um dann daraus eine Geschichte zu entwickeln. Im Frühjahr starten die Proben, im Sommer wird es dann wieder Vorstellungen geben.
„Für die größeren Kinder beginnt ein Jahr vor der Schule die Vorschularbeit“, so Ikhlas Iraqi, „da besuchen wir mit ihnen ihre Schulen, damit die Kinder wissen, wo sie später lernen werden. Die ganz Kleinen entdecken mit Ausflügen auf benachbarte Spielplätze oder Kiezspaziergänge ihr unmittelbares Umfeld.“
Die Nachfrage ist groß, die Warteliste ist lang. Deshalb möchte sich die Kita noch mehr auch für die Eltern aus dem Kiez öffnen, die keine Kinder in der Kita haben. So ist geplant, eine Krabbelgruppe anzubieten. Mit der „Villa Holz“ wird auch eine Kooperation angestrebt. Deren Träger möchte gerne eine mobile Beratung für Eltern anbieten.