You are currently viewing 8. Forum Germaniagarten: Der zunehmende Verkehr ist ein Problem

Am 8. Oktober 2024 fand in der Marianne-Cohn-Schule das inzwischen 8. Forum Germaniagarten statt, zu dem Bezirksstadträtin Eva Majewski und das Quartiersmanagement eingeladen hatten.
Zuerst stellte Schulleiterin Martina Förschner die gastgebende Schule mit ihren Angeboten vor. Obwohl derzeit keine Jugendlichen aus dem Kiez die Schule besuchen, bringen sie sich aktiv im Kiez ein und waren beispielsweise auch wieder beim Sommerfest 2024 mit einem Stand dabei, wo sie Produkte aus den Schul-Werkstätten zeigten.
Danach folgte als nächster Tagesordnungspunkt wie immer “Kiez aktuell“. Bewohnerinnen und Bewohner sowie Aktive aus dem Quartier konnten ihre Sorgen und Probleme, aber auch Wünsche und Anregungen vortragen. Dauerbrenner war wie auch schon zuvor der Verkehr. Anwohnende beklagten die Geräuschkulisse vor allem auf der Holzmannstraße, die durch schnelle, aber auch durch schwere Fahrzeuge wie LKW und seit neustem auch durch den vorübergehend umgeleiteten 277er-Bus auf der Kopfsteinpflaster-Straße entsteht.  Weiter wurde die Ampelschaltung an der Schaffhausener Straße thematisiert, da diese nicht auf Radfahrende reagiert. Zudem würden viele Autofahrerinnen und Autofahrer die Parkverbote und Geschwindigkeitsbegrenzungen missachten. Die Anwohnenden sind für mehr Verkehrskontrollen, nicht nur auf der Oberlandstraße, sowie für ein temporäres LKW-Fahrverbot, besonders nachts. Ein weiteres Problem seien Lärm- und Geruchsbelästigungen aus dem Industriegebiet. Eva Majewski versprach, die angesprochenen Problemlagen zwecks Klärung an die zuständigen Verwaltungen weiterzuleiten.

Kinderreporter Mohamad hielt die Diskussion zum Thema Verkehr im Bild fest.

Anschließend gab Quartiersratssprecher Jens Fessel  einen kurzen Rückblick auf das Sommerfest. Die Planungen in der Arbeitsgruppe im Projekt „Netzwerk Nachbarschaft – Sommerfest Germaniagarten” seien sehr intensiv gewesen und alle hätten dabei eine „steile Lernkurve“ absolviert, beispielsweise, was das Einholen von Genehmigungen angeht. Anwohnende hätten ganz spontan ihre Hilfe angeboten, wenn es Probleme gab. Er bedankte sich dafür ausdrücklich bei allen Beteiligten. Zudem informierte er darüber, dass der Quartiersrat mehr in den sozialen Medien agieren möchte und derzeit zusammen mit dem QM-Team einen Info-Flyer erstellt.
Beim Tagesordnungspunkt „Nachgehakt“ ging es um Themen, die in vergangenen Foren angesprochen wurden. Firdaous Fatfouta-Hanka, die neue Bezirkskoordinatorin für das Quartiersmanagement, verwies auf die Mieterberatung im Familien- und Nachbarschaftstreffpunkt ufaFabrik, Viktoriastr. 13. Zum Thema Müll ist vorgesehen, 2025 wieder einen Tausch- und Sperrmülltag im Kiez anzubieten. Ein Anwohner merkte an, dass auch der BSR-Hof Gradestraße kostenlos Sperrmüll annimmt. Was die Entwicklung des Teileparks angeht, gäbe es Gespräche, um Flächen, die zur Autobahn GmbH gehören, an den Bezirk zurückzugeben.

Anja Rychlewski stellt das Projekt "Integrationslots:innen" vor.

Zum Forum Germaniagarten waren auch wie immer Projekte und Initiativen eingeladen, um sich und ihre Arbeit vorstellen zu können. Anja Rychlewski vom Pestalozzi-Fröbel-Haus stellte das Projekt „Integrationslots:innen“ vor, das die Integration und Teilhabe von geflüchteten und neu zugewanderten Menschen fördert. Derzeit sind dort acht Integrationslots:innen mit unterschiedlicher Herkunft und Sprachkompetenzen in Arabisch, Dari/Farsi, Kroatisch/Bosnisch/Serbisch/Montenegrinisch, Ukrainisch, Russisch, Rumänisch, Vietnamesisch und Türkisch beschäftigt. Sie unterstützen vor allem die Sozialdienste in einigen Gemeinschaftsunterkünften, begleiten zu Terminen in Behörden, Ämtern, Institutionen und sozialen Einrichtungen und vermitteln Hilfs- und Unterstützungsangebote im Bezirk. Wer Hilfe benötigt, kann sich an die Integrationslots*:innen wenden:
Arabisch: 0151-14383109 sowie 0151-14374554
Farsi/Dari: 0151-14374467
Türkisch: 0151-14377614
Vietnamesisch: 0151-14371401
Russisch/Ukrainisch: 0151-14373911 sowie 0151-14379551
Ukrainisch/Rumänisch: 0151-14379551
Kroatisch/Serbisch/Bosnisch/Montenegrinisch: 0151-14372583

Interessiert werden die Info-Flyer des Projektes „StoP Neukölln – Stadtteile ohne Partner*gewalt“ gelesen.

Jana Bargmann, eine der beiden Koordinatorinnen, stellte das Projekt „StoP – Stadtteile ohne Partner*gewalt“ vor. Es will Nachbarschaften und soziale Netzwerke befähigen, Partnergewalt zu erkennen und etwas dagegen zu tun. Gleichzeitig sollen Gewaltbetroffene ermutigt werden, aktiv zu werden, darüber zu reden und Maßnahmen zu ergreifen. Sie lernen Nachbarschaften kennen, knüpfen Kontakte zu Nachbarschaftshäusern und anderen Begegnungsstätten, bieten Workshops an und verteilen Info-Flyer. Es sind auch Gruppen im Aufbau mit engagierten Menschen, die Nachbarinnen und Nachbarn  ansprechen und das Projekt bei verschiedenen Aktionen bekannt machen.
Eine weitere Anlaufstelle ist der Frauentreffpunkt, die Fachberatungs- und Interventionsstelle bei häuslicher Gewalt an der Selchower Straße 11 in Neukölln.

Intensiver Austausch in den Pausen.

Quartiersmanager Manuel Kuhn stellte das Projekt „die naturbegleiter*“ von der Stiftung Naturschutz Berlin vor. In Kooperation mit dem Gesundheit Berlin-Brandenburg e.V.  soll das Projekt Menschen dazu befähigen, die Stadtnatur Berlins als Erholungsraum für sich zu erkennen und zu nutzen. Geschulte naturbegleiter* unterstützen Menschen in herausfordernden Lebenssituationen dabei, die Stadtnatur Berlins „direkt vor der Haustür“ zu entdecken. Wer kostenfrei eine Qualifikation als Multiplikator*in von Naturbegleitungen erwerben möchte, kann sich bei Julian Bollmann, E-Mail, Tel.: 030-44319079, oder Nils Stakowski, E-Mail, Tel.: 030-44319078, melden. Der nächste Workshop ist am 26. Oktober 2024, von 10 bis 16 Uhr, im Familienzentrum Bornhagenweg, Bornhagenweg 43.

Manuel Kuhn informierte anschließend noch für das QM über kommende Termine und Themen im Quartier. Am 16. Oktober 2024 findet von 16.30 bis 18.30 Uhr wieder ein Kochworkshop  im Rahmen des Projektes „Quartiersküche Germaniagarten: Gemeinsam schmeckt´s am besten!“ in der Lehrküche der Marianne-Cohn-Schule, Holzmannstraße 7, statt. Es gibt tolle Rezepte zum Fermentieren und Haltbarmachen. Und am 23. Oktober werden ab 16.30 Uhr in der „Ackerstunde“ im Garten der Serbisch-Orthodoxen Kirche, Holzmannstraße 34, die Hochbeete winterfest gemacht.
Wer übrigens noch Ideen hat, um im Quartier etwas zu organisieren oder anzustoßen, kann diese über den Aktionsfonds finanzieren lassen. Darüber entscheidet die Aktionsfondsjury, die Mitstreitende sucht, die über die Anträge entscheiden. 

Bezirkskoordinatorin Firdaous Fatfouta-Hanka, Stadträtin Eva Majewski und Anwohnerin Svea-Patricia Kammer (v.l.) verabschieden Corinna Lippert.

Zum Schluss wurde es dann noch mal emotional. Corinna Lippert, die bisherige Bezirkskoordinatorin für das Quartiersmanagement, wurde in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet. Sie begleitete das Quartiersmanagement Germaniagarten von Anfang an sehr engagiert und stand den Mitarbeitenden, aber auch den Nachbarinnen und Nachbarn sowie sozialen Einrichtungen und Akteuren mit Rat und Tat zur Seite.

Das nächste Forum Germaniagarten wird im Frühjahr 2025 stattfinden.