Während im Kiez noch die alten Weihnachtsbäume eingesammelt wurden, gab es in der Serbisch-Orthodoxen Kirche schon die ersten Vorbereitungen für die Quartiersküche, die am 21. Januar wieder startete. In diesem Jahr fand sie auch im Wechsel in der „Villa Holz“ statt. Im Februar begannen in der Marianne-Cohn-Schule die Bauarbeiten zur Neugestaltung des Schulhofes mit Sportfeld. Mit einer bewegenden Trauerfeier wurde am 7. Februar des 20. Todestages von Hatun Sürücü gedacht, zusammen mit Bürgermeister Martin Hikel und dem Projekt HEROES® aus Neukölln. Am 11. Februar kam der Quartiersrat zu seiner ersten Sitzung im neuen Jahr zusammen, auf der sich Varvara Kontsevich als neue Quartiersmanagerin vorstellte. Themen waren der Entwurf eines Flyers über die Arbeit des Quartiersrates, ein Treffen mit Projektträger*innen, die Entwicklung bei den aktuellen Projekten sowie der Start des neuen Projektes „Der Kiez bewegt sich weiter!“, eine Fortführung des 2024 ausgelaufenen Projektes „Der Kiez bewegt sich“. Der Quartiersrat entschied zudem, die „Villa Holz“ durch den Baufonds zu fördern. Für die Erweiterung der Kita „Paradiesvögel“ und den Bau eines Familienzentrums stehen über zwei Millionen Euro zur Verfügung.
Im März startete das Projekt „Netzwerk Nachbarschaft“, das unter anderem das Sommerfest organisiert, einen Aufruf für Interessierte zur Mitarbeit. Der Aktionsfonds, der ebenfalls engagierte Bewohner*innen für die Aktionsfondsjury suchte, rief zur Ideensammlung auf, um diese zu Aktionen weiterzuentwickeln. Die können dann mit bis zu 1500 Euro gefördert werden. Es war kein Aprilscherz, als sich der Quartiersrat am 1. Tag des Monats zu seiner 20. Sitzung traf. Mit dabei auch die neue Quartiersmanagerin Kim Stolfik, die auf Yumi Neder folgte. Um Bewohner*innen für die Aktionsfondsjury zu gewinnen, wurde für Mai eine Schnuppersitzung geplant. Auch der Quartiersrat suchte Verstärkung und lud Interessierte zur kommenden Sitzung im Juni ein. Zwei Teammitglieder des Projektes „Netzwerk Nachbarschaft“ gaben einen kurzen Abriss zum bisherigen Projektverlauf.
Im Rahmen des Projektes „TiK TiK – Theater im Kreis, Theater im Kiez“ fand am 2. April die Premiere des Theaterstücks „Der Groll-Junge“ in den Atelier Gardens statt. Ein voller Erfolg, es gab viel Beifall für die kleinen Künstler*innen der Kita „Paradiesvögel“. Am 10. April kamen Bewohnerinnen und Bewohner sowie Aktive aus dem Quartier zum 9. Forum Germaniagarten zusammen. Themen, die beraten wurden, waren Verkehrsprobleme, Lärm- und Geruchsbelästigungen im Kiez und das Dauerärgernis Vermüllung. Das Projekt „Der Kiez bewegt sich weiter!“ wurde vorgestellt und auf aktuelle Veranstaltungen im Quartier verwiesen.
Es dauerte eine Weile, bis der Termin zustande kam, aber am 15. April folgte eine Gruppe Kinderreporter aus der „Villa Holz“ der Einladung von Eva Majewski, Bezirksstadträtin für Stadtentwicklung, in das Rathaus Schöneberg. Sie hatte ein kleines Quiz vorbereitet, mit dem sie die Kinder durch die Räume führte. Zum Abschluss gab’s für die Kinderreporter ein Interview und für jeden einen Schokohasen. Am 30. April feierte die Quartiersküche im Garten der Serbisch-Orthodoxen-Kirche ein Frühlingsfest, bei dem die Hochbeete mit Salat, Kohl, Bete, Radieschen, Knoblauch und Kräutern bepflanzt wurden. Beim Kulturtag am 9. Mai spielten Kitakinder nicht selbst Theater, sondern amüsierten sich köstlich bei dem Stück „Dornröschen hat verschlafen“.
Wie können sich Nachbarinnen und Nachbarn des Germaniagartenkiezes besser kennenlernen und austauschen und das in lockerer Atmosphäre bei Kaffee, Tee und Brötchen? Das fragte sich Bewohner Bolu Ajibawo und beantragte Mittel für ein „Dorfcafé“, das am 10. Mai erstmals auf der grünen Wiese im Hof des Bärenparks öffnete. Das war zugleich auch der „Tag der Städtebauförderung“ und ein „TiK TiK-Kulturtag“ im Oberlandpark mit einem Theater- und Musikstück sowie vielen Angeboten von Einrichtungen und Initiativen aus dem Quartier. Die Aktionsfondsjury lud am 16. Mai zu einer Schnuppersitzung ein, um neue Mitglieder für eine Mitarbeit zu gewinnen. An diesem Tag wurde in der „Villa Holz“ ein richtig großes Kulturenfest gefeiert, das hatten sich die Kinder gewünscht. Deshalb wurde es aus dem Aktionsfonds unterstützt.
Im Rahmen der Aktionstage „Spazierengehen – offene und kostenfreie Spaziergangs-Angebote“ gab es am 27. Mai einen Kiezspaziergang durch das QM Germaniagarten. Eine rege Beteiligung verzeichnete am 7. Juni der BSR-Kieztag, während sich ein paar Straßen weiter Bewohner*innen im Dorfcafé trafen. Zudem wurde im Juni zweimal in der Quartiersküche gekocht, in der Gartensprechstunde Tipps für Balkonpflanzen gegeben und am 18. Juni ein Sommerfest gefeiert. Auch in der Kita „Paradiesvögel“ gab es ein Sommerfest im Garten, bei dem die zukünftigen ABC-Schützen verabschiedet wurden.
Bei der Quartiersratssitzung am 12. Juni ging es um die bevorstehende Neubildung des Quartiersrates und der Aktionsfondsjury und es gab einen Überblick über laufende sowie einen Ausblick auf kommende Projekte. Um neue Quartiersratsmitglieder zu finden, stand der neue Infoflyer, der Funktion und Aufgaben und des Quartiersrates beschreibt, zur Verfügung. In einem Workshop wurden Projektideen für 2026 weiterentwickelt und an neuen Vorhaben gearbeitet. Im Juli suchte der Aktionsfonds wieder neue Ideen. Aus diesem Topf gefördert wurden bereits das Dorfcafé, das Kulturenfest in der „Villa Holz“ und das Sommerfest in der Kita „Paradiesvögel“. Hinzukommen sollten noch das Verbindende Frühstück und das Schultüten basteln in der Serbisch-Orthodoxen Kirche. Die Schultüten-Bastel-Aktion war schon im vergangenen Jahr gut angekommen und zog in diesem Jahr noch mehr Freiwillige an, die mithalfen.
Am 27. Juli traf sich eine Gruppe an Nachbar:innen aus der Holzmannstraße zum gemeinsamen Gestalten von Vorgärten. Dafür gab es vom Aktionsfonds Geld für den Kauf von Gerätschaften, Pflanzen, Blumenerde, Zäune und auch Essen und Getränken. Weitere Materialien wurden von der „Villa Holz“ und der Serbisch-Orthodoxen-Kirche ausgeliehen. Auch wenn der Sommer eine kurze Pause machte, der Stimmung beim Dorfcafé am 26. August tat das keinen Abbruch. Alle rückten zusammen und es entspannen sich interessante Gespräche zwischen den Bewohner*innen aus verschiedenen Kulturen. Das Quartiersmanagement Germaniagarten suchte im September einen Träger zur Umsetzung des Projektes „Sicher unterwegs im Germaniagarten“ mit dem Ziel, ein übergreifendes Verkehrssicherheitskonzept mit Einbindung der Anwohnenden, der Akteure vor Ort und des zuständigen bezirklichen Fachamts zu entwickeln. Lange wurde engagiert darauf hingearbeitet und am 7. September war es endlich so weit: Bei strahlendem Sonnenschein begann das Sommerfest auf der Holzmannstraße mit Musik, Tanz und vielen Angeboten lokaler und regionaler Einrichtungen. Die 22. Sitzung des Quartiersrats am 16. September war zugleich eine Schnuppersitzung für Bewohner*innen, die sich für die Mitarbeit im Quartiersrat interessieren und zwei hatten die Einladung angenommen. Da sich der Träger für das Projekt „Sicher Zuhause im Germaniagarten“ zurückgezogen hatte, gab es freigewordene Mittel, die dem Projekt „Wetterschutz für Begegnung in der Serbisch-Orthdoxen Kirche“ und dem Projekt „Sicher unterwegs im Germaniagarten“ zugutekamen. Für letztes liefen bis November die Auswahlgespräche für einen Träger. An zwei Projektideen wurde weitergearbeitet: Bei „KlangRaum Germaniagarten“ geht es um niedrigschwellige musikalische Angebote und Begegnungsräume im Kiez und die „Mehrsprachige Sozialberatung“ ist ein Beratungsangebot für verschiedene Bevölkerungsgruppen im Quartier. Im Oktober öffnete wieder der Indoorspielplatz in der Marianne-Cohn-Schule. Damit wurde das bezirkliche Bewegungsangebot der Winterspielplätze für Familien mit Kleinkindern fortgeführt. Dort lief im Rahmen des Projektes „Der Kiez bewegt sich weiter!“ auch ein kostenloses Bewegungsangebot von September bis Mitte Dezember.
Mitte des Monats startete ein neues, kostenloses Bewegungsangebot im Germaniagarten im Rahmen des Projektes „Der Kiez bewegt sich weiter!“ und fand bis Mitte Dezember statt. Von der Stiftung Naturschutz Berlin gab es über die naturbegleiter* im September und Oktober ein Angebot für Kiezspaziergänge. Im Oktober und November fanden die letzten beiden Kulturtage in diesem Jahr statt. In den Atelier Gardens wurde das Stück „Smilla und die Wale“ vom Theater Couturier gezeigt und im November gab es „Gruselgeschichten am Feuer“ in der „Villa Holz“. Zuvor hatten sich dort Kinder in einem Theaterworkshop ausprobiert. Auf Initiative und durch Organisation einer Nachbarin sowie einer Förderung aus dem Aktionsfonds konnten am 11. Oktober in der Kita „Paradiesvögel“ Kindersachen, Spielzeug und Bücher getauscht werden. Dazu stellten die Stadtteilmütter Spiel-, Bewegungs- und Bastelangebote zur Verfügung. Alle Sachen, die keine Abnehmenden fanden, wurden an ein Kinderheim gespendet.
Am 18. Oktober lud das „Dorfcafé“ zum vorletzten Mal in diesem Jahr in die Serbisch-Orthodoxen Kirche ein. Bevor sich alle zum Essen und Plaudern setzten, gedachten sie einer Nachbarin, die engagiert von Anfang an dabei war und kürzlich verstarb. Nach dem Erfolg der ersten gemeinsamen Sitzung mit dem Quartiersrat des benachbarten Quartiers Glasower Straße kamen beide Quartiersräte am 22. Oktober in der Serbisch-Orthodoxen Kirche zusammen. Im Mittelpunkt stand der Austausch: Welche Projekte habt Ihr durchgeführt? Was können wir daraus für unser Quartier übernehmen? Am 24. September kam die Aktionsfondsjury zu ihrer konstituierenden Sitzung zusammen und nutzte die Zusammenkunft, um sich über die Termine im kommenden Jahr zu verständigen, damit möglichst alle Mitglieder an den Sitzungen teilnehmen können. Ein weiterer Diskussionspunkt waren Fragen zur Aufnahme neuer Mitglieder und der Teilnahme an den Zusammenkünften. Ebenfalls in neuer Zusammensetzung trafen sich die Quartiersratsmitglieder am 12. November. Die neue Rahmengeschäftsordnung wurde diskutiert und das QM-Team informierte über den aktuellen Stand laufender und demnächst beginnender Projekte. Leider gab es bei den Bauprojekten eine schlechte Nachricht: Der Ausbau der Kita „Paradiesvögel“ inklusive des Familienzentrums kann nicht realisiert werden.
In der Keramikwerkstatt der Marianne-Cohn-Schule liefen die Vorbereitungen für den traditionellen „Kunst- und Kekse“-Markt am 29. November auf Hochtouren. Da wurde fleißig geknetet, modelliert und gemalt und so entstanden ganz zauberhafte Weihnachtswichtel, Schalen und figürliche Darstellungen.
Man kann wohl zu Recht behaupten, der 29. November war ein Höhepunkt im Quartiersleben. An diesem Tag bekam Bolu Ajibawo für seine Aktion „Dorfcafé“ den 1. Gemeinschaftspreis des Bezirksbürgermeisters von Tempelhof-Schöneberg zur Würdigung von Engagement gegen Einsamkeit 2025 verliehen. In Vertretung nahmen drei Bewohner*innen den Preis im Rathaus Schöneberg entgegen und mussten viele Fragen beantworten: Wie habt Ihr das gemacht, wer ist dabei …? Der Quartiersrat kam am 11. Dezember zu seiner letzten Sitzung in diesem Jahr zusammen und beschloss die neue Rahmengeschäftsordnung. Sie ist nun ab 1. Januar 2026 Arbeitsgrundlage für den Quartiersrat. Außerdem wurden die Quartiersratssprecher gewählt: Jens Fessel und Stephan Hartmann als Vertreter. In einem Workshop beschäftigten sich die Quartiersratsmitglieder mit dem Projekt „Wetterschutz für Begegnungen“, das die Serbisch-Orthodoxe Kirche umsetzen will. Mit einem Kiez-Quiz und kleinen Präsenten für die Quartiersratsmitglieder für ihre geleistete Arbeit ging die Sitzung zu Ende.
Das Theater „lunaelaltro“ nahm mit dem Kindertheaterstück „Go Pinocchio go!“ am Wintermarkt in den Atelier Gardens teil und die Kita „Paradiesvögel“ lud am 12. Dezember zu einer stimmungsvollen Weihnachtsfeier mit Weihnachtsmann ein. Ein letztes Mal wurde eine Veranstaltung in diesem Jahr über den Aktionsfonds gefördert – mit großem Erfolg! Am 16. Dezember flimmerte dank des neu angeschafften Beamers der Film „Kevin allein zu Haus“ über die Leinwand im Gemeindesaal der Serbisch-Orthodoxen Kirche. Bei Kinderpunsch und Popcorn haben sich Jung und Alt köstlich amüsiert.
Damit endete auch ein ereignisreiches und gutes Jahr für das QM Germaniagarten. Für die Quartiersratsmitglieder geht es im Februar schon wieder weiter mit der ersten Quartiersratssitzung 2026.
